Eingangsgebäude Botanischer Garten Berlin

Das neue Besuchszentrum versteht sich als neuer und zentraler Baustein der vielfältigen Kleinarchitekturen des Botanischen Gartens. Es fungiert als Bindeglied zwischen Garten und Botanischem Museum, wertet den nördlichen Eingang für Besucher:innen auf und strukturiert das Eingangsensemble neu.

Der Eingangsbereich wird von zwei sich überschneidenden Geometrien gegliedert. Auf der einen Seite befindet sich die Hauptachse in den Garten mit der historischen Wartehalle welche zukünftig eine Gastronomie beherbergt. Diesem gegenüber ragen die prägnanten Baukörper des Botanischen Museums auf. Im Zusammenfluss dieser zwei Geometrien entsteht das neue Besucherzentrum und verbindet dabei die vorgefundenen Geometrien zu einer eigenständigen Form. Im Grundriss ordnet sich das Gebäude entsprechend der zentralen Achse und des Kassenhauses, die Dachform nimmt die Linien des Museums auf. Dabei sind alle Funktionen im Gebäude entlang der Diagonalen geordnet.

Durch die bewusste Vermeidung einer urban gegliederten Formensprache entsteht eine aufgelockerte Eingangssituation, in der Gebäude und Garten gleichberechtigt im Dialog stehen. Dabei wird eine neue Schwellensituation zwischen der Stadt, den teilöffentlichen Funktionen und dem Garten mit Museum gebildet über welche die einzelnen Bereiche betreten werden.

Das Besuchszentrum bietet den Besucher:innen einen Willkommensraum, der offen und transparent gestaltet ist. Der fließende Übergang zwischen Innen und Außen wird auch in der internen Organisation fortgeführt: die Bereiche Showroom, Kassenbereich sowie Informations- und Multifunktionsbereich sind ohne baulich-räumliche Trennung aneinandergereiht und bilden einen Monospace, welcher bewusst auf eine starke Niederschwelligkeit setzt, um Besucher:innen das Gefühl zu vermitteln, einen öffentlichen Garten zu betreten. Sanitärbereiche und Nebenräume sind im Kern untergebracht, welcher organisatorisch sowie statisch als Rückgrat des Gebäudes konzipiert ist. Das Tragwerk überspannt den Innenraum stützenfrei, und ermöglicht - den erhöhten Nutzeranforderungen an Besuchszentrum und Ausstellungsgebäude entsprechend – ein Höchstmaß an räumlich-kuratorischer Variabilität.

ort Berlin, Deutschland
groesse 400 m² BGF
status fertiggestellt
zeitraum 2016–2022
leistung LPH 2–9
Auftraggeber:in Freie Universität Berlin
mit heneghan peng architects
© David Hiepler