Kunst- und Medienzentrum Sindelfingen

Die Entwicklung der Stadtmitte SIndelfingens befindet sich in einem regen Prozess. Um ein zentraler Impulsgeber der zukünftigen Stadtentwicklung zu werden, gehen die Pläne für das Ensemble von Galerie, Oktogon und Stadtbibliothek weit über eine einfache Sanierung und Neuausrichtung hinaus.

Der Bau der Stadtbibliothek Sindelfingen fiel in eine Zeit, in der überall in Europa Bibliotheken als eigene Bauaufgabe entstanden und orientiert sich in seiner Erscheinung an Vorbildern seiner Epoche wie beispielsweise der Stadtbibliothek in Hälsingborg oder der Universitätsbibliothek in Tel Aviv und wird bis heute durchgängig als Stadtbibliothek genutzt. Die Galerie der Stadt Sindelfingen entstand durch den Umbau des klassizistischen Rathauses und das Hinzufügen eines Oktogons nach Plänen des Architekten Josef Paul Kleihues 1986-89. Sie wurde 1990 als Museum für moderne und zeitgenössische Kunst eröffnet. Das Museum versteht sich nicht nur als Ausstellungs- sondern auch als Produktionsort und ermöglicht die Entstehung neuer Werke, die speziell für die jeweiligen Kontexte geschaffen und in monografischen oder thematischen Ausstellungen präsentiert werden.

Die örtliche und inhaltliche Nähe und Verzahnung der drei Gebäude und Institutionen soll zum Programm für die Transformation in ein Kunst- und Medienzentrum werden. Sowohl Galerie als auch Stadtbibliothek begreifen sich als Orte der Bildung, des nicht kommerziellen Kulturkonsums und Veranstaltungsort, aber ebenfalls als kreative Werkstätten und Schaffensräume. Zukünftig wollen die Institutionen deshalb gemeinsam auftreten. Diese Verbindung soll nun ebenfalls einen neuen Ausdruck in der Architektur erhalten. Zwar besteht bereits eine räumliche Verbindung über das Oktogon im oberirdischen Bereich und über das Untergeschoss, doch hat es bisher nicht den gewünschten Effekt erzielt, dass diese drei Bereiche als verbundene Einheit wahrgenommen werden. Dies liegt zum einen an einer verteilten, unklaren Eingangssituation und zum anderen an architektonischen Erscheinungsformen, die sich eher voneinander distanzieren, als miteinander zu kommunizieren.

Hand in Hand mit der Umgestaltung des Rathausplatzes soll sich das nun ändern, sodass man zukünftig nicht die Galerie oder das Oktogon oder die Stadtbibliothek besucht, sondern im übertragenen, aber auch wörtlichen Sinne durch ein offenes Tor das Kunst- und Medienzentrum betritt. Ein neuer Verbindungsbau zwischen Galerie und Bibliothek wird die Einzelteile zusammenziehen, einen neuen Eingang definieren und dem KMZ im Stadtraum eine ganz eigene Identiät verleihen.

ort Sindelfingen
groesse 7.000 m².
status in Planung
zeitraum 2024-2030
leistung LP 1-9
honorarzone IV
Auftraggeber:in Stadt Sindelfingen
© Stadtbibliothek Sindelfingen